Springer-Preis für Dermatologie verliehen

Zeitschrift Der Hautarzt [Springer Science+Business Media-12.04.11] Springer Medizin stiftet alle zwei Jahre im Bereich Dermatologie einen Preis für eine herausragende Originalarbeit, der mit einem Preisgeld von 2.500 EUR dotiert ist. In diesem Jahr geht die Auszeichnung an Prof. Dr. Pietro Nenoff, Dr. Stefanie Später und Co-Autoren für eine Arbeit mit praktischer Relevanz für die Behandlung von Pilzinfektionen der Haut. Der prämierte Beitrag wurde in Ausgabe 3/2011 der Zeitschrift Der Hautarzt vorgestellt.

Die Malassezia-Hefe, genuiner Bestandteil der Hautflora, kann unter bestimmten Um-ständen Hauterkrankungen verursachen. M. furur, eine Spezies innerhalb der Gattung Malassezia, bildet reaktive Sauerstoffspezies: freie Radikale, die eine toxische Wirkung auf das Gewebe haben können. Die prämierte Arbeit weist nach, dass sechs verschiedene Malassezia-Spezies, die etwa beim seborrhoischen Ekzem zur Entstehung von Entzündungsreaktionen beitragen können, diese freien Radikale bilden. Daraufhin stellt der Artikel den Einsatz des Antimykotikums Terbinafin in diesem Bereich erstmals auf eine wissenschaftliche Basis: Die Autoren weisen nach, dass dieses Allylamin neben der bekannten Hemmung der Squalenepoxidase auch erfolgreich die Synthese freier Sauerstoffradikale in Malassezia reduziert, ein zusätzlicher therapeutischer Effekt, wodurch die Entzündungsreaktion in den erkrankten Hautarealen herabgesetzt werden könnte. Zum Nachweis dienen Experimente mit niedrigen Konzentrationen von Terbinafin an zwei der Malassezia-Spezies.

In seiner Laudatio lobte Professor A. Kapp (Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie Hannover), Schriftleiter von Der Hautarzt und zuständig für die Rubrik „Original-arbeiten“, dass die Arbeit „vorbildlich die innovativen Ansätze im Bereich der dermatologischen Mykologie untermauert. Vor allem der übergreifende Aspekt der Arbeit, der Zusammenhänge von Pathophysiologie und relevanter Pharmakologie aufzeigt, begründet die Verleihung des diesjährigen Springer-Preises für Dermatologie an Professor Nenoff und Kollegen“. Nenoff, Labor für medizinische Mikrobiologie Mölbis, leitete von 1999 bis 2009 die Arbeitsgemeinschaft „Mykologische Laboratoriumsdiagnostik“ innerhalb der deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft und ist seit 2005 stellvertretender Leiter des Ringversuchs Mykologie/Dermatophyten durch INSTAND e.V. Düsseldorf. 2006 wurde er zum außerplanmäßigen Professor für Dermatologie an der Universität Leipzig berufen.

Der Beitrag Bildung von reaktiven Sauerstoffspezies in vitro durch Malassezia-Hefen ist im Februar 2009 in Ausgabe 2 der Zeitschrift Der Hautarzt erschienen und wurde nun im März 2011 in Der Hautarzt Heft 3 erneut vorgestellt. Die Originalarbeit wurde verfasst von Pietro Nenoff, Labor für medizinische Mikrobiologie, Mölbis, U.-C. Hipler, Klinik für Derma-tologie und dermatologische Allergologie, Universitätsklinikum Jena, S. Später, Klinikum Dortmund, Klinik für Diabetologie/Angiologie, Dortmund, sowie Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Universitätsklinikum Leipzig, und U.-F. Haustein, ebenfalls Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Leipzig.

Quelle Pressemitteilung: www.springer-sbm.com (12.04.2011)